Ab und zu haben wir in unserer Agentur ein besonderes Vergnügen: Wir dürfen ein Buch schreiben. Das ist ja in einer Agentur für TYPO3-Entwicklung nicht selbstverständlich.
Und zugegeben: Es handelt sich nicht um ein „richtiges“ Buch (gedruckt, auf Papier, und so...) – dafür aber um die Weiterentwicklung des Buches mit den Mitteln des Internets. Das macht die Angelegenheit umso spannender.
Den interessanten Auftrag verdanken wir unserem langjährigen Kunden LegaKids, in dessen Auftrag wir die TYPO3-Webseite legakids.net betreiben und weiter entwickeln. Die Website richtet sich an Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche sowie deren Eltern.
Mit viel Phantasie, Einfühlungsvermögen und den Mitteln des Storytellings versuchen die Macher von LegaKids die Kinder zum Lesen zu motivieren. Mittel dazu sind Spiele und Geschichten, die die Kinder auf der Webseite vorfinden – und die alle auf unaufdringliche Weise doch irgendwie mit Lesen zu tun haben.
Natürlich ist es besonders schwierig gerade jene Kinder zum Lesen zu motivieren, denen das Lesen von Natur aus schwer fällt. Gerade sie haben weniger Spaß am Lesen als andere; gerade sie empfinden Lesen als mühsam.
Um diese Kinder dennoch zu motivieren, hat das LegaKids-Team eine Vielzahl von Tricks ersonnen. Alle dienen dazu, die Motivation zu erhöhen und die Schwierigkeiten des Lesens abzumildern.
Das neue Leseabenteuer „Das Geheimnis des Sandkorns“ ist das dritte „Buch“ der Serie und richtet sich an 6-10-jährige Kinder. In dieser Geschichte sind die gestalterischen (und technischen) Erfahrungen der bisherigen Produktionen gebündelt.
Das Buch besteht aus 62 „Seiten“, die sehr viel variantenreicher gestaltet sind, als es auf Papier möglich wäre. Auf Text-Seiten folgen Cartoon-Seiten oder Quiz-Seiten, in denen Zwischenfragen zum bisher Gelesenen gestellt werden. Oder es gibt ein Puzzle, das die Kinder erst richtig zusammensetzen müssen, ehe es weiter geht. Oder es gibt ein Suchbild, in dem interaktiv einzelne Elemente angeklickt werden müssen. Erst wenn alle gefunden sind, geht es weiter.
Solche Zwischenelemente lockern auf und lassen die Anstrengungen des Lesens gleich wieder erträglicher erscheinen.
Aber damit nicht genug: Mehrere Methoden dienen dazu, die verbleibende Leselast weiter zu reduzieren.
Um die Texte lesbarer zu machen, können die Kinder wählen, dass die Silben der Wörter farblich markiert werden.
Alle Texte existieren in zwei Fassungen: Normal und mit einfacherer Sprache.
Unter jedem Text gibt es eine Tonspur, über die die Kinder sich den entsprechenden Abschnitt vorlesen lassen können.
Wenn das Vorgelesene zu schnell ist, um mitlesen zu können, lässt sich die Geschwindigkeit des Vorlesens in zwei Stufen herabsetzen – so lange bis die Kinder auch bei schlechtem Lesevermögen mithalten können.
Um so eine Geschichte umzusetzen, braucht es natürlich ein eingespieltes, professionelles Team: Einen Autor, der die Geschichte schreibt, einen Zeichner, der die optische Umsetzung gestaltet, einen professionellen Sprecher, der beide Textfassungen einspricht und einen Komponisten und Toningenieur, der die Hintergrundtöne entwickelt und die zusätzlichen Langsam-Fassungen der eingesprochenen Texte erstellt.
Unsere Aufgabe schließlich war das Zusammenführen der Bestandteile zu einer Website-fähigen Gesamtheit. Eine besondere Herausforderung dabei war, dass wir höchstes Misstrauen gegen die Fähigkeiten der Browser zur Silbentrennung zeigen mussten. Gerade wenn es um das korrekte Lesen-Lernen geht, dürfen ja keine fehlerhaften Silbentrennungen vorkommen.
Das bedeutet, dass wir sicher stellen mussten, dass der Textfluss mit seinen Umbrüchen auf allen Geräten gleich dargestellt wird. Dadurch bekommen die einzelnen Seiten ein festes „Fassungsvermögen“ für Text, was wiederum der Autor beim Schreiben schon berücksichtigen muss.
Durch die inzwischen gut eingespielte Zusammenarbeit haben wir gemeinsam eine wirklich schöne Geschichte entwickelt, die inzwischen schon viele Tausend Kinder erfreut hat. Dass das Konzept trägt, erkennen wir aus den stetig steigenden Zugriffszahlen auf die Inhalte.
Eine kleine Randnotiz für die TYPO3-Entwickler, die es bis zu dieser Stelle des Textes durchgehalten haben: Das erste Buch benötigte ca. 6 Mal so viel Entwicklungszeit wie das dritte. Für künftige Entwicklungen gehen wir davon aus, dass sich der nötige Aufwand für die Technik nochmals weiter verkleinert.
Dieselbe Herangehensweise wird uns hoffentlich noch eine ganze Reihe schöner neuer "Bücher" bescheren.
Mit denselben Mitteln lassen sich aber auch ganz andere Projekte umsetzen. Wenn Sie entsprechende Wünsche haben, freuen wir uns über einen Anruf: Wir besprechen gern, wie sich Ihre Anforderungen umsetzen lassen. Wir sind nur eine Armlänge entfernt: 089/381576400