Fast jeder, der schon einmal eine Webseite publiziert hat, kennt das Problem: Man weiß genau, was man darstellen will, hat gute Texte geschrieben, sich eine stringente Menüführung überlegt, alles genau angeordnet – doch die erhoffte Wirkung bleibt aus. Die Seite sieht langweilig aus. „Eine Bleiwüste“, hätte man gesagt zu Zeiten, als es noch einen Bleisatz gab.
Niemand hält sich gern auf Webseiten auf, die nur Texte enthalten.
Was aber, wenn der Inhalt der Seite nunmal nichts Optisches her gibt? Vielleicht weil die Firma im immateriellen Bereich tätig ist? Weil es um Formeln geht, Kreditbedingungen, Software? Nichts, was man abbilden könnte?
In diesem Blog-Artikel beleuchten wir, wie man auch in scheinbar aussichtslosen Situationen zu optisch ansprechenden Lösungen kommen kann.
Die für Autoren traurige Wahrheit ist: Bilder sind entscheidend, damit Texte überhaupt gelesen werden. Kaum jemand liest einen Text, nur weil dieser gut ist. Schon gar nicht im Netz.
Bilder wecken Emotionen, Bilder sind sofort verständlich, Bilder erschaffen eine Grundstimmung, die wir noch vor allen Texten wahrnehmen.
Schritt 1 daher: Überlegen, welche Personen die Webseite ansprechen soll. Was mögen diese Personen gerne, welche Emotion möchte man in ihnen wecken?
Neugier? Interesse? Überraschung? Das wären mögliche Antworten, wenn es darum geht, junge Menschen für eine eher trockene Materie zu gewinnen.
Sicherheit? Geborgenheit? Ruhe? Das wären mögliche Antworten, wenn eher ältere Menschen im Fokus stehen.
Sind die Antworten für den jeweiligen Anwendungsfall gefunden, ergibt sich daraus schon ein Stil oder eine Richtung, in die die Bilder gehen könnten.
Im Schritt 2 geht es dann um die Auswahl des geeigneten visuellen Materials.
Stockfotos sind eine große Verlockung: Sie sind schnell zu haben, billig und juristisch unproblematisch. Aber sie haben einen großen Nachteil: Sie sehen fast immer aus wie Stockfotos.
Die Seite wird damit verwechselbar. Gerade wenn man auf häufig gesehene Motive wie glückliche Menschen vor Bildschirmen zurückgreift.
Fotos von Bilddatenbanken sollte man also nur mit Umsicht und Bedacht einsetzen.
Wo es keine guten Bilder gibt, kann es eine Möglichkeit sein, Grafiken oder Illustrationen als Bebilderung der Website zu verwenden. Das ist schon deutlich aufwändiger als der schnelle Griff in die Bilddatenbank.
Auch wenn sich Illustrationen auch in Bilddatenbanken finden, lassen sie sich doch kaum zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Illustrationen müssen eigentlich immer von einem hauseigenen Illustrator angefertigt werden. Die persönliche Handschrift des Illustrators ist unverkennbar und verleiht der Webseite insgesamt eine bestimmte Stimmung. Aber was ist, wenn nach Jahren neue Illustration im bisherigen Stil benötigt wird? Ist der Illustrator noch greifbar? Beherrscht er noch die Technik?
Anders ist es, wenn es eine genügende Menge an Info-Grafiken gibt, die sich aus dem eigenen Tätigkeitsfeld ergeben. Diese könnten in einem bestimmten Stil dargestellt werden und so einen einheitlichen (und erweiterbaren) Look der Webseite ergeben.
Eine weitere verlockende Möglichkeit sind Bilder, die von KI generiert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Schnell zu haben, geringe Kosten, Lizenzfrei.
Oft sieht man den Bildern allerdings an, dass sie von einer KI stellt wurden. Das muss kein Nachteil sein, wenn es sich um einen beabsichtigten Effekt auf der Webseite handelt.
Für manche Webseiten scheiden KI-generierte Bilder aber deshalb im Moment noch aus. Dennoch können selbst in diesen Fällen KI-Bilder ihren sinnvollen Einsatz haben: Um Ideen zu entwickeln, um Layouts zu entwerfen oder um Briefing-Vorlagen für Fotografen zu erstellen.
Der Markt der KI-Bildgeneratoren entwickelt sich rasant weiter. Die meisten Anbieter haben ihre Qualität in den letzten zwei Jahre stark verbessert und verlangen nun den Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements.
Der letzte der großen Anbieter, die kostenlose Zugänge für die Erprobung des Bildgenerators anbieten, ist Dreamstudio mit einem Modell, das auf der Open-Source-Software „stable diffusion“ aufbaut.
Genügend technische Kompetenz vorausgesetzt, kann man das entsprechende Modell auch selbst herunterladen und Bilder auf dem eigenen Rechner erstellen. Arbeitet man sich gründlich ein, ist es sogar möglich, das Modell für eigene Belange nachzutrainieren und so einen spezialisierten Bildgenerator für eigene Zwecke zu erstellen. Dass der damit verbundene Aufwand nicht unterheblich ist, versteht sich von selbst.
Eine weitere Möglichkeit zu geeigneten Bildern für die eigene Website zu kommen, ist es, einen professionellen Fotografen zu engagieren. Hier ist natürlich dann das Bildkonzept entscheidend: Was soll fotografiert werden? Und wie? Wie entsteht dabei die einzigartige Bildsprache, die die Webseite von anderen abhebt?
Die Vorteile eines Fotografen sind klar: Einzigartigkeit und Individualität. Die Nachteile auch: Kosten sowie zusätzlicher Aufwand, wenn Bilder nachproduziert werden müssen.
Immer individuell und auch gut abzubilden sind die Mitarbeiter der eigenen Firma. Diese Fotos lassen sich in vertretbarer Qualität schon mit dem Handy erstellen. Die Regeln dabei sind einfach:
Möglichst bei indirektem Tageslicht das "Modell" ca. 1m vor einer weißen Wand platzieren. Falls die Licht-abgewandte Seite zu dunkel erscheint, kann weißes Papier als "Reflektor" dienen. Das Handy vertikal in Kopfhöhe halten, denn die geringe Smartphone-Brennweite erzeugt schnell merkwürdige Verzerrungen. Für Portraitfotos lieber ein bisschen mehr Platz um den Kopf lassen, am Bildschirm findet man leichter den geeigneten Bildausschnitt.
Solcherart unaufwändig erstellte Fotos lassen sich dann auch ein Jahr später noch gut von den neu hinzugekommenen Kollegen ergänzen.
Das Thema Bildauswahl ist für die Gesamtwirkung einer Webseite entscheidend und braucht sorgfältige Überlegung und Planung. Es lohnt sich, die verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen und insbesondere zu berücksichtigen, wie man im Lauf der Zeit immer neues Bildmaterial im ähnlichen Stil hinzufügen kann. So entsteht eine einheitliche Ästhetik und eine professionelle Anmutung, die zum eigenen Image passt.
Wenn Sie ein Bildkonzept brauchen oder eine Bildproduktion, rufen Sie uns einfach an:
Tel 089 / 38 15 76 400. Wir beraten Sie gerne.