Barrierefreiheit - Termin verpasst?

Die schlechte Nachricht vorweg: Seit Samstag, dem 28.6.2025 sollte Ihre Website barrierefrei sein! 

Wenn Sie das umgesetzt haben, brauchen Sie diesen Text nicht zu lesen.

Wenn nicht - bleiben Sie dran. Wir erzählen hier, warum es sich lohnt, jetzt aktiv zu werden. Und was passieren könnte, wenn Sie nichts tun. 

Unsere Blog-Serie zur Barrierefreiheit

Rechtliche Grundlagen: Wer muss Barrierefreiheit umsetzen und ab wann?

Barrierefreiheit in der Praxis: Wie plant man die Umsetzung richtig?

Landmarks für Barrierefreiheit: Wie man Seiten für Blinde erschließt.

Barrierefreiheit - Termin verpasst? Was nun zu tun ist

Wen betrifft das Gesetz?

Das “Barrierefreiheitsstärkungsgesetz” (BFSG) verpflichtet alle Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in Deutschland. Insbesondere müssen alle Kauf-Vorgänge auf Webseiten barrierefrei gestaltet werden.

Gibt es Ausnahmen?

Ja. Zum Beispiel wenn die Firma sehr klein ist (weniger als 10 Beschäftigte und weniger als 2 Mio Jahresumsatz). Oder im Einzelfall, wenn die Umsetzung unverhältnismäßig wäre.

Was droht mir, wenn ich nichts mache?

Zunächst einmal wahrscheinlich nicht so viel. Es soll eine Marktüberwachungsbehörde installiert werden, die stichprobenartig die Einhaltung der Barrierefreiheits-Vorschriften prüft. Diese Behörde befindet (Stand 1.7.2025) sich erst im Aufbau. Bis sie die ersten kostenpflichtigen Bescheide erstellt, wird es vermutlich dauern.

Danach aber kann es teuer werden: Es drohen Geldbußen von 10.000 oder sogar 100.000 Euro. 

Vermutlich wird die Behörde aber zunächst Ermahnungen aussprechen und nicht gleich mit der Bußgeldkeule zuschlagen. 

Gefährlicher könnten Abmahnungen werden. Berechtigt dazu sind Wettbewerber oder Verbände. Auch das ist im Moment nicht so wahrscheinlich, weil auch Wettbewerber eine barrierefreie Seite vorweisen müssen, sonst könnten Sie zu einer Gegen-Abmahnung greifen. 

Schwieriger wird es, wenn spezialisierte Rechtsanwälte auftauchen, die systematisch Abmahnungen verschicken. Die Arbeiten daran dürften zu Zeit laufen; wann sie Erfolg haben, ist nicht vorher zu sagen. 

Kann ich ein automatisches Tool nutzen?

Leider eher nicht. Die Tools halten nicht, was sie versprechen. Echte Barrierefreiheit wird damit nicht erreicht. Manche Tools verschlimmern die Situation sogar noch. 

Wann sollte ich mit der Umsetzung der Barrierefreiheit beginnen?

Am besten jetzt. 

Der Grund: Wenn man schon ein paar Schritte getan hat, wird das bei möglichen Auseinandersetzungen berücksichtigt. Und die ersten Schritte sind die wirkungsvollsten.

Die Strategie: Zunächst einen Überblick verschaffen, wo Defizite bestehen. Dann jene Defizite identifizieren, die mit dem geringsten Aufwand behoben werden können. Wenn man dort beginnt, ist schon mal etwas erreicht.

Oft sind die leichten Punkte die Anpassung der Farbkontraste und der Ausstattung der Bilder mit Alt-Tags.

Besonderes Augenmerk verdient zunächst alles, was mit dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen zu tun hat. Besonders die Bestell-Vorgänge sollte man sich daher gründlich anschauen. 

Was habe ich davon?

Von einer barrierefreien Seite haben alle etwas, das ist das Erstaunliche. 

Menschen mit Einschränkungen profitieren sowieso - aber auch “normale” Benutzer der Webseite merken eine durchdachte Bedienung und finden sich auf barrierefreien Seiten besser zurecht. 

Barrierefreie Seiten sind einfach einladender - und das spüren alle Benutzer.


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